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Schrammsteine
6h, 15km
Schwierig
Keine Besonderheiten
April – November
(wenn eisfrei)
Mit dem Auto zum Wanderparkplatz nahe der Falkensteinhütte bei Ostrau.


Schrammsteine: Wanderung durch die Felslandschaft des Nationalpark Sächsische Schweiz
Die Schrammsteine sind eine der bekanntesten Felsformationen im Elbsandsteingebirge und bilden das Highlight dieser Rundtour. Die hier beschriebene Wanderung führt durch den Nationalpark Sächsische Schweiz im Osten Sachsen entlang an zahlreichen spektakulären Felsformationen. Neben den Schrammsteinen, führt diese Rundtour vorbei am Falkenstein (378m), über den Wildschützensteig zur Schrammsteinaussicht und einen langen Gratweg zur Breite-Kluft-Aussicht, über den Oberen Terrassenweg, durch den Wilden Grund, durch die Wilde Hölle, entlang der Kirnitzsch durch das Kirnitzschtal und über die Hohe Liebe zurück zum Startpunkt. An einige Stelle ist Vorsicht geboten, da die Steilwände ein Absturzgefahr darstellen. Zudem muss die Wilde Hölle über einen durch Bügel entschärften Steig gemeistert werden, dies ist bei Nässe besonders gefährlich! Die Wegmarkierung entspricht der Beschilderung der Zwischenziele bzw. Farbmarkierungen am Fels, aber überwiegend auch derjenigen des Malerwegs.
Tourenbeschreibung
Wandern zum Großen Schrammtor
Wir starten diese Rundtour am Wanderparkplatz an der Falkensteinhütte östlich von Ostrau. Anfänglich geht es etwas auf der Straße (Oberer Liebeweg) entlang, wo wir dem Wegweiser „Malerweg“ folgen. Dieser Weg führt uns bis zu unserem ersten Zwischenziel, dem Schrammsteintor. Nachdem wir die Häuseransammlung hinter uns gelassen haben, laufen wir über wunderschöne Waldpfade. Nach einer Weile treffen wir dann auf eine größere Kreuzung. Diese queren wir nach Süden auf den Elbleitenweg. Zu unserer Rechten sehen wir durch die Bäume hindurch den mächtigen Felsen des Falkensteins.

Kurze Zeit später sehen wir bereits den Hohen Torstein, welcher zu den Schrammsteinen gehört. Nun geht es westseitig der Schrammsteine bis zum Abzweig ins Schrammtor. Die enorme Felskluft des Großen Schrammtors erreichen wir dann nach wenigen Metern über die blau-weiße Markierung.

Über den Wildschützensteig zur Schrammsteinaussicht
Wir durchqueren das Große Schrammtor und wandern gemütlich auf dem Schrammsteinweg bis wir zur Linken die ausgeschilderte Abzweigung in den Wildschützensteig sehen. Über ein paar Stufen erreichen wir dann am Fels der Schrammsteine den Einstieg hinein in den aufregenden Steig. Über zahlreiche Treppen und Leiter geht es steil und schnell aufwärts. Dabei durchlaufen wir enge Felsspalten und verwinkelte Wege, die von Felswänden umrahmt sind. Am Ende erreichen wir den Grat der Schrammsteine.

Nun geht es westwärts zur Schrammsteinaussicht, einem wunderschönen Aussichtspunkt auf die westliche Schrammsteine samt ihres höchsten Punktes, dem Hohen Torstein, mit einer Höhe von 424m. Etwas weiter nordwestlich kann man noch den Falkenstein deutlich erkennen. Diese Aussicht ist eines der Highlights dieser Rundtour. Allerdings muss man etwas geduldig sein, um bis nach vorne zur Aussichtsplattform zu gelangen, da sich recht viele Wanderer auf relativ wenig Platz sammeln. Bevor wir über den Gratweg weiterlaufen, pausieren wir an einem kleinen Felsvorsprung.

Aussichtsreich auf dem Gratweg zur Breiten Kluft
Nun folgt ein wahrlich spektakulärer Weg. Zunächst laufen wir zurück zum Abzweig des Wildschützensteigs und dann geradeaus weiter. Im Auf und Ab geht es über zahlreiche Treppen und Leiter sowie wechselnd entlang grün bewachsener Waldpfade und über offene Felsgrate. Der Gratweg ist überwiegend sehr aussichtsreich und bietet viele Gelegenheiten für verschiedene Perspektiven auf die Schrammsteine und den Gratweg sowie auf das umliegende Landschaftsbild des Nationalparks. Am Ende des Gratwegs gelangen wir an die Breite-Kluft-Aussicht. Die Breite Kluft ist ein Tal mit Nadelwald, das breit umrahmt ist von Sandsteinfelswänden.

Der Obere Terrassenweg
Von der Breiten-Kluft-Aussicht geht es weiter Richtung Norden zu einer Gabelung, wo wir uns rechts halten und somit auf den Oberen Terrassenweg gelangen. Dieser Weg ist zum Teil recht ausgesetzt und verläuft über schmale Pfade im Steilhang.

Bei Nässe ist von diesem Weg abzuraten! Dennoch hat dieser Abschnitt seinen besonderen Reiz. Er ist wenig begangen, sehr ruhig, bietet spannende Perspektiven auf zwei breite Täler und vor allem eine schöne Vegetation. An einigen Stellen sind zur Sicherheit zudem Metallbügel angebracht. Nach dem zweiten Tal verlassen wir den Oberen Terrassenweg nach links auf den Zurückesteig (blau-weiße Markierung).

Kurz auf breiterem Weg zweigt der Pfad eine Metalltreppe hinauf. Wir wandern zwischen zwei markanten Felsklötzen hindurch und steigen über einen kettenversicherten Felsplatten-Pfad hinab. Nach einer Weile treffen wir dann auf den Pfad des Reitsteigs. Diesem folgen wir nach links und machen sofort darauf einen Abzweig nach rechts zu einem Aussichtspunkt an den Affensteinen. Hier erwartet uns ein großes steinernes Plateau mit wunderbarer Aussicht auf verschiedene Felsformationen. Bevor es weiter Richtung Wilde Hölle geht, stärken wir uns hier nochmals.

Klettern in der Wilden Hölle
Zurück auf den Reitsteig biegen wir nach rechts Richtung Carolafelsen. Da sich das Wetter deutlich verschlechtert hat und Gewitter aufziehen, lassen wir den aussichtsreichen Carolafelsen links liegen und steigen direkt hinab Richtung Wilde Hölle. Der Pfad, der in einer Art Rinne verläuft, ist stark bewachsen, felsig und mit Wurzeln durchsetzt. Zudem liegen umgefallen Bäume kreuz und quer, weshalb wir den Namen Wilde Hölle so langsam verstehen.

Der Wegweiser weist nochmals darauf hin, dass dieser Abschnitt „schwierig“ ist. Ich raten davon ab, diesen Weg bei Nässe zu laufen! Wir verlieren schnell an Höhe bis wir zum Klettersteig gelangen. Auf glattem Felsen sind Trittbügel platziert. Anschließend folgen Haltegriffe und eine steil platzierte Leiter. Weiter geht es auf glattem Felsen mit Handgriffen und über eine steile Treppen hinab durch eine Felsrinne. Am Boden der Wilden Hölle angelangt verlassen wir diesen abenteuerlichen Steig durch eine beachtliche Felskluft.

Rundtourenschluss durch das Kirnitzschtal und über die Hohe Liebe
An der Straße geht es nun nach rechts auf die Unterer Affensteinpromenade. Passend nach Abschluss der Wilden Hölle fängt es an zu regnen. Gemächlich folgen wir der Markierung des Malerwegs vorbei am Bloßstock ins Kirnitzschtal, wo wir südseitig der Kirnitsch auf dem Flößersteig spazieren. Wir folgen der Kirnitzsch bis zum Nassen Grund. Ab hier geht es auf dem Butterweg über einen wurzegligen Waldweg bergauf Richtung Hohe Liebe. Dieser Weg ist fernab der Touristen und entsprechend ruhig, wenngleich ohne größere Highlights. Auf dem Oberer Liebeweg geht es noch eine Weil durch Wald und letztendlich auf befestigter Straße zurück zum Startpunkt.

Mein Fazit
Grandioser Wanderweg durch die Hintere Sächsische Schweiz mit unzähligen Highlights wie den Schrammsteinen, die Wilde Hölle und den Oberen Terrassenweg. Der Weg ist teilweise recht anspruchsvoll mit einfachen, aber ungesicherten Kletterpassagen der Wilde Hölle und schmalen sowie ausgesetzten Pfaden am Oberen Terrassenweg (Absturzgefahr). Diese Abschnitte kann man jedoch umgehen. Mir gefallen an dieser Tour besonders die Kontraste zwischen Wald und Felsformationen, zwischen einfacher Wanderung und trittsicherem Laufen sowie Klettern und nicht zuletzt der Perspektivenwechsel zwischen Höhe und Tiefe. Die zahlreichen Aussichtspunkte machen diese Felsentour zu einem absoluten Wandergenuss. Daher: Eine klare Empfehlung.