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Vallée de Gaube
6-7h, 16km
Mittel
Keine Besonderheiten
Juni – September
Mit dem Auto von Cauterets in 15min oder von Argelès-Gazost in 40min zum Parkplatz am Plateau de Pountas. Die Parkgebühr beträgt 7€ für 10h.


Vielseitige Wanderung durch das Vallée de Gaube zum Fuße des markanten Vignemale
Das Vallée de Gaube ist eines der besonderen Täler des Nationalparks Pyrenäen. Seinen Namen trägt es durch den gleichnamigen Lac de Gaube. Am Ende des Talschluss befindet sich der 3.298m hohe Vignemale mit seinem Gletscher Glacier des Oulettes. Des Weiteren ist das Tal etwa stufenförmig aufgebaut, weshalb es unterschiedliche Landschaftsbilder hervorbringt. Die hier beschrieben Tour entspricht der Hin- und Rückwanderung vom Parkplatz am Plateau de Pountas zur Refuge des Oulettes de Gaube am Talschluss. Die Wegmarkierungen erfolgt durch gelbe Wegweiser mit Zwischenzielen sowie rot-weiße Doppelstrichmarkierungen.

Tourenbeschreibung
Zustieg zum Lac de Gaube
Wir starten unsere Tour am Parkplatz am Plateau de Pountas. Von hier aus geht es vorbei am Besucherzentrum bis zum ersten Wegweiser „Sentiere Lac de Gaube“. Dieser zeigt in zwei Richtungen mit dem Ziel Pont d‘Espangne: Ein Weg führt auf der Straße entlang, der andere über einen Wanderweg. Wir wählen letzteren, der uns am Wasser entlang leicht aufsteigen lässt. Bis zur Hôtellerie du Lac de Gaube überqueren wir eine Brücke über den Gave de Gaube, blicken auf die Pont d’Espagne und auf den großen Wasserfall. Einen besonders schönen Eindruck von der „Spanischen Brücke“ sowie die enorme Kraft des Wasserfalls des Gave de Gaube bekommt man von einer kleinen, etwas tiefergelegenen Aussichtsplattform.

Nun laufen wir weiter hinter dem Hotel hinauf bis zu einer Schranke mit Fußgängerpforte. Bis zum Sessellift sind es nur noch wenige Minuten entlang der Straße und über einen kurzen Pfad. Für 7€ One-Way lösen wir ein Ticket für den Sessellift, der uns einige Höhenmeter durch Wald einspart. Oben angelangt befinden wir uns in einer dicken Wolkendecke. Bis zum Lac de Gaube müssen wir nun über einen gut ausgebauten Höhenweg ohne Höhenunterschiede, aber durch eine explizite Steinschlagzone laufen. Die Sicht ist leider etwas begrenzt. Am See angekommen löst sich der Nebel langsam auf. Wir pausieren an der Hostellerie du Lac de Gaube.

Aufstieg zur Cascade d’Esplumouse
Nachdem es etwas aufgeklart ist, wandern wir weiter. Der Weg leitet uns auf steinigem Weg westlich um den See herum. Am schönen Südufer des Lac de Gaube biegen wir an der Gabelung nach rechts und folgen der rot-weißen Markierung über größere Felsbrocken. Allmählich geht der Weg vom Blockgelände in einen Wanderpfad über und steigt dabei kontinuierlich an.

Durch grünes, leicht bewaldetes Gelände, über eine Brücke mit einer kleinen Wasserfallstufe und vorbei an einer Holzhütte, der Cabane du Pinet, gelangen auf die nächste Talebene sowie auf die Ostseite des Flusses. Nun können wir in der Ferne bereits das Vignemale-Massive und den größten Wasserfall im Vallée du Gaube erkennen. Bis zum Sturz der Cascade d’Esplumouse auf 1949m befolgen wir den steinigen Wanderpfad weiter gemächlich aufwärts. Ausblicke zurück auf den Lac de Gaube sind von dieser Talebene noch gut möglich und absolut magisch. Ein Abstecher zur Wasserfallkante bietet eine schöne Möglichkeit für eine Pause.

Hinein ins „Marmot-Valley“
Weiter geht es idyllisch am Fluss entlang. Ein Seitenwechsel folgt über einen kleinen Holzsteg, wo uns bereits die ersten Murmeltiere begrüßen. Im felsigen Hang schmiegt sich der Pfad weiter kontinuierlich aufwärts bis wir vor einer Art Felsgasse stehen. Diese durchquerend eröffnet sich uns ein atemberaubender Blick auf den immer größer erscheinenden Vignemale samt seines Gletschers Glacier des Oulettes.

Vor uns liegt eine sattgrüne Talebene, welche sich den Namen „Marmot-Valley“ verdient hätte. Hier laufen, fressen und spielen Murmeltiere soweit das Auge reicht. Der Wanderweg schlängelt sich durch dieses Naturidyll zunächst ohne nennenswerte Steigung. Nachdem sich Pfad und der Fluss trennen, steigt der Weg über steiniges Gelände deutlich an. Zu unserer Linke befindet sich ein Canyon, durch den der Gave des Oulettes de Gaube in die Tiefe stürzt. Von nun an sind es nur noch wenige Minuten bis zu unserem Ziel, dem Refuge des Oulettes de Gaube (2151m).

Bezaubernder Talschluss am Fuße des Vignemale-Massivs
Die letzte Talebene am Fuße des Vignemale ist eine meandriete Wiesenfläche, die sich besonders gut von der Terrasse der Hütte bestaunen lässt. Dieses letzte Tourenhighlight ist zugleich das schönste. Der Vignemale erstrahlt in voller Pracht, der blaue Himmel bildet einen wunderbaren Kontrast zum Schnee und dem Gletscher. Auch hier im Talschluss können viele Murmeltiere beobachtet werden. Vor dem Abstieg pausieren wir hier ein letztes Mal.

Da der Lift bereits geschlossen hat, müssen wir sehr unspektakuläre über breite Fahrspur bis zur unteren Liftstation absteigen. Der Weg ist steil, aber läuft sich zügig.
Mein Fazit
Die Wanderung durch das Vallée de Gaube strotz nur so vor Abwechslung und Highlights. Zu nennen sind der Lac de Gaube, das Vignemale-Massiv mit seinem Glacier des Oulettes, der Pont d’Espagne sowie die Cascade d’Esplumouse. Nicht zu vergessen sind die verschiedenen Ebenen im Tal, insbesondere das „Marmot Valley“ mit seinen unzähligen Murmeltieren. Zwei gut positionierte Einkehrmglichkeiten runden die perfekte Talwanderung ab. Bei gutem Wetter ein absolutes Wander-Muss im Nationalpark Pyrenäen.