Startseite » Europa » Schweiz » Bettmerhorn
Startseite » Europa » Schweiz » Bettmerhorn
Bettmerhorn
6-7h, 18km
Schwierig
Wanderstöcke (optional), Klettersteigset (optional)
Juli – September
Mit dem Auto zur Talstation in Mörel bei Visp. Weiter mit der Seilbahn zur Riederalp West, welches Start- und Endpunkt dieser Tour ist.
Das Parken im Parkhaus der Talstation kostet 10 CHF für 24h. Die Berg- und Talfahrt kosten zusammen 19,60 CHF.


Wanderung auf das Bettmerhorn am Aletschgletscher
Das 2858m hohe Bettmerhorn befindet sich in der bekannten Aletscharena, einem schweizer UNESCO-Weltkulturerbe. Benannt ist diese Region nach dem Aletschgletscher, welcher der größte Gletscher der Alpen ist. Die hier beschriebene Wanderung auf das aussichtsreiche Bettmerhorn kombiniert einige der bekannten Wanderwege und führt durch den Aletschwald, über den Gratweg, entlang des Blausees und über einen Klettersteig hinauf zum Bettermhorn. Aus diesem Grund folgen wir den Wegmarkierungen unterschiedlicher Zwischenziele, welche überwiegend gut beschildert sind. Dennoch ist Achtsamkeit geboten, denn ab und zu fehlen bei Weggabelungen logische Etappenziele, die wiederum später wieder mal auftauchen. Es ist daher sinnvoll seine Zwischenziele zuvor auf einer Karte gesehen zu haben, um sich auf dem sehr breiten Grat mit vielen Wegführungen gut orientieren zu können.
Tourenbeschreibung
Aufstieg zur Riederfurka
Wir starten bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel an der Bergstation Riederalp West auf 1925m Höhe. Am Ausgang der Seilbahnstation können wir bereits die Scharte der Riederfurka sehen. Auf der Aletschpromenade folgend wir der Beschilderung zur Riederfurka durch die Ortschaft zunächst auf befestigten Wegen und anschließende auf breitem, steinigem Weg bergauf zur Scharte. Oben erwartet uns das Berghotel Riederfurka und etwas entfernt die wunderschöne Villa Cassel. Wir passieren das Berghotel und gelangen zu einer aussichtsreichen Bank. Hier zweigen einige Wege in alle Raumrichtungen ab. Unser nächstes Zwischenziel ist der Bischofssitz im Aletschwald.

Aletschwald: Über den Lengmoosweg zum Bischofssitz
Am Wegweiser halten wir uns Richtung Bischofssitz und wandern auf dem Lengmoosweg (dieser Name ist nicht ausgewiesen!). Es geht zunächst bergab über eine Wiese, die alsbald in einen schönen und urigen Wald hineinführt. Hier beginnt zugleich der Aletschwald. Die Temperatur kühlen runter; dies liegt zum einen am Waldklima, aber auch an der zunehmenden Nähe zum Gletscher. Den Aletschgletscher können wir allerdings noch nicht sehen.

Über Stock und Stein sowie moorastige Abschnitte wandern wir mitten durch einen Arvenwald bis wir an einem Wegweiser darauf aufmerksam werden, dass wir den Bischofssitz auf 1997m erreicht haben. Dieser Aussichtspunkt inmitten des Aletschwalds eröffnet uns den ersten Blick auf den Aletschgletscher in der Ferne. Dies ist ein Vorgeschmack, was uns noch erwarten sollte.

Es geht noch etwas geradeaus weiter bis wir in Serpentinen wieder bergauf steigen. Zwischenzeitig erhalten wieder immer mal wieder eindrucksvolle Ausblicke auf die Massaschlucht, die sich in Form einer riesigen Spalte bis in die Berge hinaufzieht. Der Serpentinenweg führt allmählich aus dem Wald hinaus in die Höhe. Wir erreichen dann den Erlebnispfad zwischen Hohfluh und Moosfluh. Dieser Punkt ist zugleich ein ausgezeichneter Aussichtspunkt.

Wanderung zum Blausee
Wir folgen dem Weg Richtung Blausee, der uns zunächst an einige kleinen Bergseen vorbeiführt. An einer Weggabelung halten wir uns rechts und steigen alsbald zum idyllischen Blausee (2205m) ab. Ab hier richten wir uns nach dem Wegweiser Chazulecher. Über einen matschigen Pfad steigen wir einen schönen Wiesenweg bis zu einer aussichtsreichen Scharte hinauf. Hier pausieren wir an einem Panoramafelsen mit schönen Ausblicken auf die Walliser Eisriesen im Süden. Fortan sehen wir das felsige Bettmerhorn, welchem wir Schritt für Schritt über grasgrüne Pfade näherkommen. Nach einer Weile gelangen wir auf den Gratweg.

Über den Gratweg zum Aussichtspunkt „Gletscherblick“
Auf dem Gratweg ergeben sich uns einige der besten Perspektiven auf den Aletschgletscher. Die Gletscherzuge des Aletschgletscher windet sich durch das Tal und verschwindet in einer Kurve Richtung Jungfraujoch. Die Farbkontraste zwischen blauem Himmel, grünen Grashängen, weißem Gletscher und Schnee sowie den grauen Felstönen ergeben eine herrliche Komposition. Ab hier folgen wir der Beschilderung zum Bettmerhorn. Der Weg bleibt dauerhaft aussichtsreich und steigt kontinuierlich über felsiger werdendes Terrain an. Ab dem Höhbalm auf 2490m wird das Gelände nochmals schroffer und steiniger. Der Weg ist unterstützend durch eine weiß-rot-weißer Markierung gekennzeichnet. Bis zum Aussichtspunkt Gletscherblick wenige Meter von der Seilbahnstation Bettmergrat entfernt müssen wir sogar noch das ein oder andere kleine Schneefeld durchlaufen. Die Aussicht von der Plattform „Gletscherblick“ ist wunderschön. Dennoch halten wir uns nicht lange auf, da uns noch schönere Perspektiven erwarten.

Bettmerhorn: Klettersteig zum Gipfelkreuz
Es geht nun wenige Meter weiter zur Bergstation Bettmergrat, die wir für den Gipfelaufstieg zum Bettmerhorn passieren. Der Aufstieg ist Richtung Süden exponiert, wodurch dieser schon im Frühsommer schneefrei ist, was wiederum für einen sicheren Aufstieg notwendig ist. Der Pfad ist mit einer weiß-blau-weißen Markierung gekennzeichnet und führt steil in schmalen Serpentinen hinauf. Alsbald sind Sicherungsseile gespannt und Bretter sowie Holzstufen verbaut. Alles in allem ist der Weg zwar anspruchsvoll, jedoch für geübte Wanderer problemlos zu meistern. Wer sich unsicher fühlt, kann sich natürlich mittels Klettersteigset sichern.

Durch die steilen Felswände ergeben sich besonders schöne Tiefblicke auf den Gletscher. Nach etwas 20 Minuten erreichen wir bereits das Gipfelkreuz des Bettmerhorns auf 2858m Höhe. Ein obligatorisches Gipfelfoto darf natürlich nicht fehlen. Wir genießen die Ruhe am Gipfel ohne weitere Menschen bevor wir wieder absteigen.

Der Rückweg verläuft bis zum Aussichtspunkt Erlebnispfad (Zustieg in den Aletschwald) wie der Hinweg, nur dass wir nun auf dem Erlebnispfad bis zur Riederfurka bleiben und den Aletschwald aussparen. So ergeben sich uns noch weitere tollen Eindrücke oberhalb des Aletschwalds. Die Tour endet an der Bergstation Riederalp West zeitlich passend für die letzte Talfahrt um 21:40 Uhr.
Mein Fazit
Die Wanderung oberhalb des Aletschgletschers zum Bettmerhorn ist sehr abwechslungsreich. Wald, moorastige Abschnitte, ein ausgiebiger und aussichtsreicher Gratweg sowie ein Klettersteig zum Aussichtsgipfel des Bettmerhorns zeichnen diese Rundtour aus. Trotz Beschilderung ist eine gute Orientierung obligatorisch, damit man Wege nicht mehrfach läuft. Das Tourenhighlight bildet natürlich der atemberaubenden Aletschgletscher, den man auf dieser Tour aus sehr unterschiedlichen Perspektiven zu Gesicht bekommt. Ich empfehle den Weg zum Bettmerhorn aufsteigend zu laufen, da die Wanderung so einen gewissen Spannungsbogen aufbaut. Es wäre doch schade, das Highlight gleich zu Beginn der Tour zu sehen.