Mirador Ferrier

Steilaufstieg zum Mirador Ferrier im Südwesten des Torres del Paine Nationalparks mit tollen Ausblicken auf den Paine Grande und den Lago Grey. Mit etwas Glück begegnet man einem Humel – dem Andenhirsch.

3-4h, 5-6km

Mittel

Wanderstöcke (optional).

November – April

Mit dem Auto zum Parkplatz nahe der Grey Ranger Station. Entweder über den Eingang Serrano (Süden) auf der Y-290 und der Y-150 bis zum Ziel (1h) oder vom Eingang Amarga auf der Y-156 und Y-150 bis zum Ziel (1,5h).

4/5

Aufstieg zum Mirador Ferrier

Der Mirador Ferrier ist ein Aussichtspunkt im Westen des Nationalparks unterhalb des Bergs Ferrier (1600m). Von dort aus kann man wesentliche Teile des Nationalpark überblicken: Vom Lago Grey im Westen bis zu den Cuernos im Süden. Eine Anmeldung bei der Grey Rangerstation ist obligatorisch. Hierzu trägt man sich beim Start in ein Buch ein und beim Beenden der Wanderung wieder muss. Dies dient vor allem der eigenen Sicherheit, da hier weniger Wanderer unterwegs sind als auf den zentraleren Routen. Falls man am Ende des Tages nicht wieder zurückgekehrt ist, wird Hilfe losgeschickt. Man sollte aus diesem Grund auch nicht unnötig alleine wandern. Neben der beachtlichen Aussicht hat diese Region des Parks noch eine Besonderheit, denn hier gibt es einige wenige Huemuls (seltener Andenhirsch), die man mit etwas Glück beobachten kann.

Tourenbeschreibung

Wir beginnen die Tour an der Grey Rangerstation. Das Wetter ist nass-kalt und der Himmel ist stark bewölkt. Nachdem wir uns angemeldet haben, laufen wir links um die Rangerhütte herum und folgen dem grünbewachsenen Pfad parallel zum Rio Pingo. Nach kurzer Zeit biegt der Weg nach links in den Anstieg. Über Steine, Wurzel, Gestrüpp und Matsch führt der Pfad allsbald durch offenes Gelände. Je höher wir kommen, desto besser wird die Aussicht. Auf etwas mittlerer Höhe, noch bevor es wieder bewaldet ist, sehen wir zwei Huemuls grasen. Es ist vermutlich ein Paar, da eines ein Geweih trägt, das zweite jedoch nicht. Sie haben uns bemerkt und bewegen sich nicht weiter. Leider ist das Wetter zu schlecht, sodass ich keine geeigneten Fotos machen konnte. Dennoch freuen wir uns über diesen Moment, diese seltenen Tier vor die Augen bekommen zu haben.

Ausblick auf den Lago Grey während des Aufstiegs.

Die doch sehr kräftezerrende Route steigt weiter in einen Wald hinein. Als wir den Wald erreichen, fängt es spontan an zu schneien. So ein grauer, nebeliger Wald hat irgendwie eine beklemmende Atomsphäre, aber auch etwas märchenhaftes. Wir verlassen den schaurigen Wald jedoch kurzerhand wieder und steigen durch dicke Schneeschichten und sehr starken Wind auf in Richtung Aussichtsplateau. Dank der rot-leuchtenden, hölzernen Pfeilen können wir den Weg sehen. Als wir am Aussichtspunkt angelangen, sehen wir leider garnichts außer Nebel. Außerdem fühlt sich der Schnee in Kombination mit Starkwind an wie Nadelstiche. Wir planen also direkt wieder abzusteigen und unterhalb des Waldes, wo kein Schnee liegt, zu erblicken, was möglich ist. Der Abstieg ist gleich dem Anstieg. Vergesst nicht euch bei der Rangerstation abzumelden.

Plötzlich einsetzender Schnee nahe des Mirador Ferrier.

Mein Fazit

Spannender, ruhiger und sehr wilder Aufstieg auf einen Aussichtspunkt oberhalb des Nationalparks. Ich würde diesen Weg allerdings eher bei klaren Wetterverhältnisse empfehlen, da bei tiefstehenden Wolken die Sicht stark eingeschränkt ist. Zudem hat dieser Weg die Besonderheit als eine von sehr wenige Stellen im gesamten Nationalpark, dass man hier wilde Huemuls beobachten kann.